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Der Geist









Für Mareike



Der Geist

Ein Geist hat oft zu Mitternacht
den Schlossherrn um den Schlaf gebracht.
Er schlurft, er klopft, er stöhnt gar sehr
und frisst sogar den Kühlschrank leer.
Weshalb denn unser Schlossherr spricht:
Mein lieber Geist, so geht das nicht.
Dein abgeschmacktes Zwölf-Uhr-Traben -
muss jetzt bald ein Ende haben.
"Johann, lass den Mann, den frommen -
Geisterbanner Gotthilf - kommen!"

Mitternacht.
Der Banner wacht.
Sitzt in seinem Abwehrkreis
Hände feucht, die Stirne heiss,
äußert dann - geschützt am Orte -
altbewährte Spukrufworte:
...................
.................. !



Schlurfen, Klopfen, Krach, Getöse -
Geist ist da. Und ziemlich böse!
"Kreisgestalt, Du meinst wohl mich?
Was willst Du denn? Steh' auf und sprich!"

"Hokus, Pokus, Beulenpest:
Ich will, dass Du das Schloss verlässt.
Ich will, dass künftig Maus und Mann
von zehn bis sechs Uhr schlafen kann!"

Der Geist erbleicht. "Und folg' ich Dir -
wo bleib' ich dann? Was wird aus mir?"

Draufhin hört man beide tuscheln.
Was geht da vor? Was soll das Nuscheln?

Der Geist erstrahlt. Wünscht "Gute Zeit!"
Der Banner hat das Schloss befreit.

Und unser Geist? Der geht jetzt stumm
im Internetz als Virus um.

(G. Hipp, 20.1.2000)





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