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Des Sängers Fluch
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Des Sängers Fluch (etwas anders)
Es schwang der alte Barde das große schwarze Tuch und warf aus diesem Tuche den fürchterlichsten Fluch.
Der Fluch, er fing mit „Himmel...“ so scheinbar harmlos an und zog dann eine weite höllisch rote Bahn. Oh, was sich da entfaltete Gott und Teufel spaltete, Berge, Meere kochte, Mond und Sonne lochte!
Der Bann schloss ab mit „... Herrgottsack! Gottverdammtes Virenpack! Tausendfacher Keim - fahr zur Hölle heim!“ Da spie des Barden Rachen mit Gurgeln und mit Krachen weißlich-gelben Schleim...
Der Alte schwieg befreit Und müde. Lange Zeit. Dann seufzte er:
„Was stieg aus meiner Kehle doch einst so schöner Klang, wenn ich den edlen Damen und stolzen Rittern sang!
In hohen, süßen Lagen von Liebeslust und –klagen, in grimmig tiefem Bass von Kampf und Neid und Hass.
Wie rann da manche Träne über weiche Haut, wie raufte sich die Mähne manch Alter, streitergraut...
Zum Schluss im ganzen Haus oft stehender Applaus!
Was ist davon geblieben? Ein böser alter Narr, mit übelstem Katarrh..“ Der Barde schloss das Tuch... Wir bitten, nicht zu gähnen - bemühen Sie zwei Tränen! Das war „Des Sängers Fluch“.
(G. Hipp, 29.4.2006 nach einer saumäßigen Erkältung)
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Derneck.Poltergeist / Die Geister vom Greifenstein
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