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Die Sterne lügen nicht

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Die Sterne lügen nicht

Es ritt ein Ritter, trab, trab, trab
zu einer weisen Frau.
Bei dieser stieg er ab, ab, ab,
der Magen etwas flau.

Grüß Gott, Ihr edler Ritter!
Ich ahne, was Ihr wollt:
Ihr wollt die Zukunft schauen.
Ihr sollt – hihi! Ihr sollt!

Die Alte greift zur Kugel
und blickt gar tief hinein.
Dann ruft sie, höchst betroffen:
Das kann nicht, darf nicht sein!

Ich sehe einen Drachen
mit einem Riesenmaul.
Das Untier scheint zu lachen,
zu wiehern wie ein Gaul!

Nein, nein: Es kann nicht stimmen!
Dies Bild macht bang und klamm.
Wir suchen statt dem schlimmen
ein günstiges Programm!

Wer sagt es denn? Da ist sie,
die Zukunft, die Euch hold:
Sie bringt Euch Ruhm und Liebe
und eine Kiste Gold!

Der Ritter hört es gerne
und zollt ihr reichen Lohn.
Er dankt dem Spruch der Sterne
und reitet froh davon.

Wollt Ihr etwa wissen
was weiter nun geschah?
Wollt Ihr es erfahren?
So ruft ein lautes: Ja!

Der Ritter zieht zum Drachen
und fordert ihn heraus.
Der Drache macht mit Lachen
dem Ritter den Garaus.

Die Alte hört’s mit Grollen
und wackelt mit dem Kopf:
Er hätte halt nicht sollen,
der arme junge Tropf.

Es war doch alles Werbung,
und was man da verspricht
in allerschönster Färbung,
das glaubt man besser nicht!

(G. Hipp, 7.5.2005)



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